Sprachförderung: Den Wortschatz erweitern durch Bilderbücher.
Die regelmäßige Gute-Nacht-Geschichte dient nicht nur dazu, die Kinder zum Schlafen zu bewegen, es ist vor allem der Wortschatz, den die Kinder dabei erweitern. Durch rhythmisches Vorlesen, in Form von Liedern oder Reimen, wird das Verständnis für Laute gefördert und Kinder lernen die Struktur der Sprache spielend kennen. So helfen Bilderbücher bei der Sprachförderung. Eltern können also die Sprachentwicklung der Kinder aktiv unterstützen!
Bilderbücher fördern die Kreativität und vermitteln Gefühle.
Erinnerungen an ein eindrucksvolles Buch verblassen nicht so schnell. Einige haben bestimmt ein Buch aus ihrer Kindheit im Kopf, auch wenn sie es nicht selbst gelesen haben, sondern vorgelesen bekamen. Nicht zuletzt, weil Mama und Papa sich Mühe gaben in ihren Stimmen das Gefühl der Geschichte zu transportieren. So bleibt nicht nur die Erinnerung an das Buch selbst erhalten, es werden auch Gefühle mit der Erinnerung verknüpft. Diese festigen dann die Erinnerung. Ähnlich wie bei der Verbindung von Musik und Gefühlen, die bestimmt jeder schon erlebt hat! Bilderbücher regen zudem die Phantasie der Kinder an, sie sind wie Kino im Kopf! Wie Erwachsene machen sich auch Kinder ein gedankliches Bild, wenn jemand einen Charakter oder Gegenstand aus einem Buch beschreibt! Zudem wird Nähe und Geborgenheit vermittelt, wenn man gemütlich eingekuschelt in Mamas oder Papas Armen liegt, dies schafft eine Situation, in der Kinder unbeschwert Neues lernen können.
Bilderbücher vermitteln soziale Kompetenz und emotionale Intelligenz.
Oft vermitteln die Bilderbücher eine Botschaft. Kinder lernen verschiedene Sichtweisen kennen oder finden gemeinsam mit den Eltern Lösungen zu aufgezeigten Problemen. Sie kommen früh mit moralischen Vorstellungen oder kulturellen Aspekten in Kontakt, dabei helfen die Eltern den Kindern bei aufkommenden Fragen. So wird die soziale Kompetenz der Kleinen trainiert. Durch Bilderbücher lernen sie spielerisch Verhaltensweisen und den Umgang mit ihren kleinen Mitmenschen! Die Eltern helfen den Kindern sich in Personen hineinzuversetzen und mitzufühlen, wodurch die Kinder emotionale Intelligenz entwickeln.
Frühes Vorlesen fördert die Babyentwicklung.
Lies deinen Kindern schon früh etwas vor, am besten so früh wie möglich! Auch wenn du denkst, dass es die Geschichte noch nicht versteht, erzähle einfach etwas zu den Bildern oder denke dir Geschichten aus. Vielleicht hast du schon die Erfahrung gemacht, dass es nicht unbedingt leicht ist, längere Zeit mit einem Baby zu sprechen, denn Monologe führen ist anstrengend und nicht jeder kann das. Bilderbücher helfen dir dabei Geschichten zu erzählen und in Dialog mit deinem Kind zu treten. Es ist der erste Kontakt zu Büchern und dein Kind lernt nicht nur die zuvor genannten Dinge, sondern baut auch eine Beziehung zu dir auf! Das frühe Vorlesen ist für die Babyentwicklung hilfreich. Der Grundstein für die Sprachentwicklung wird frühzeitig gelegt.
Anfangs gibt es noch keine Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen. Beide Geschlechter mögen die gleichen Bilder, Geschichten, Lieder und Fingerspiele. Ab ca. 3 Jahren rücken die Geschichten in den Vordergrund und erst mit einem Alter ab ca. 4-5 entwickeln sich dann persönliche Interessen. Das kann natürlich je nach Kind schon mal etwas früher oder später sein.
Bis zu welchem Alter sollte ich meinem Kind vorlesen?
Sobald die Kinder in die Grundschule gehen, hören die Eltern oft auf ihren Kindern vorzulesen. „Die Kinder lernen ja schließlich das selbstständige Lesen in der Schule“. Doch genau zu diesem Zeitpunkt brauchen sie die Unterstützung der Eltern. Meist fällt das erste eigene Lesen den Kindern nicht leicht und sie benötigen viel Zeit selbst die kleinsten Absätze zu lesen. Eltern sollten ihren Kindern daher bei Seite stehen und sie motivieren! Die Stiftung Lesen empfiehlt bis zum Ende der Grundschule vorzulesen. Nach einer Studie der Stiftung Lesen wird jedoch nur jedem zweiten Grundschulkind regelmäßig vorgelesen.
Vorlesen ist anstrengend und zeitaufwendig, aber lohnt sich!
Die Ursache findet sich häufig in der Nutzung moderner Medien. Spiele auf dem Smartphone, Sendungen im Fernsehen, Hörbücher und Computerspiele können die positiven Auswirkungen des Vorlesens jedoch nicht ersetzen. Laut Stiftung Lesen sind Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, in der Schule um eine Drittel Note besser. Eltern, auch jene die nicht regelmäßig vorlesen, sind sich des Mehrwerts, der das Vorlesen bietet, bewusst. Zudem lieben Kinder das Vorlesen.
Nur 9 Prozent der Kinder in Haushalten, in denen regelmäßig vorgelesen wird, geben an, dass es auch schon mal vorkommt, dass ihnen Vorlesen nicht so gut gefällt. Im Umkehrschluss heißt das: 91 Prozent der Kinder gefällt das Vorlesen immer!
Stellen wir nun gegenüber wie viele Mütter und Väter den Kinder zwischen 2 und 8 Jahren regelmäßig vorlesen. Der Anteil der Mütter, die ihren Kindern täglich vorlesen, beträgt laut Stiftung Lesen 29 Prozent. Wohingegen der Anteil der täglich vorlesenden Vätern nur 9 Prozent beträgt. Bei Müttern und Vätern, die zwar nicht täglich, aber mehrmals in der Woche vorlesen, ist die Diskrepanz (mit 38% Mütter zu 36% Väter) jedoch nicht groß [Zur Studie]. Offensichtlich gibt es beim Anteil täglichen vorlesender Väter „Luft nach oben“. Also liebe Papas, ran an die Bücher!
Vorlesen schafft Gesprächsanlässe, löst Probleme und hilft, schwierige Themen anzusprechen.
Bilderbücher eignen sich hervorragend, um sich austauschen. So kannst du geschickt ein Thema ansprechen und es mit Hilfe des Bilderbuchs veranschaulichen. Will man beispielsweise darauf aufmerksam machen, dass jedes Kind anders ist und das auch vollkommen okay ist, greift man sich das passende Bilderbuch („Das kleine ich bin ich“ eignet sich in diesem Fall gut) und entdeckt das Thema gemeinsam. Auf diese Weise kann man spielerisch mit herausfordernden Themen und Problemen des täglichen Lebens umgehen. Oft kommen die Anreize vom Kind, es wird dir mitteilen, welche Ängste und Sorgen es gerade hat, aber auch, was ihm wichtig ist und gerade interessiert. Nicht zuletzt wird der Alltag reflektiert, es tauchen Dinge oder Personen in Bilderbüchern auf, denen dein Kind im wahren Leben begegnet ist. Das schafft Raum, den Kindern die Welt zu erklären.